
<OPEN I> , 2022
400 x 200 x 40 cm
Metall, Acrylplatten, Satin Stoff, LED Lampe, Jalousien, Tür
Projekt „MS Artville“, öffentlicher Raum, Hamburg



Die Arbeit „Open“ ist eine fragmentarische Rekonstruktion einer bestimmten Hausfassade – die sich aber so ähnlich an verschiedenen Orten deutsche Städte wiederentdecken ließe.
Die beidseitige Bildfläche oder „nahezu-Architektur“ sammelt suggestive Elemente eines Inneren, welches das „doppelt-außen“ nicht zulässt; samtige rote Vorhänge, weiße Außenjalousien und ein schräges, leuchtendes Open-Schild weisen auf eine bestimmte Kategorie des Geschäfts hin.
Trotz der räumlichen Installation und Architekturelemente verschließt sich die Arbeit dem „Inneren“. Ein Hinweis auf die Wahrnehmung des Stadtbildes als eine oberflächliche Wahrnehmung, aber nicht im Sinne einer Oberflächlichen, also unaufmerksamen Betrachtung, sondern als Wahrnehmung des Äußeren – der Fassade.
Einer bestimmten Struktur, die wie eine Sprache ganz bestimmte Vorgänge erklärt, allerdings nur bis zu einem bestimmten Grad.
In diesem Fall können die meisten erwachsenen Menschen diese Sprache als Hinweis auf käufliche sexuelle Handlungen lesen ohne Worte oder Abbildungen; es bleibt aber für den Außenstehenden bloß eine unklare Vorstellung die gewisser weise an der Glasscheibe,
oder spätestens in den samtigen Vorhängen hängenbleibt.
Unverändert leuchtet die LEDs weiter und setzen sich zum Wort OPEN zusammen.
Die verbleibende Äußerlichkeit ist in den verschiedensten Momenten zu beobachten: Formen, Materialien und Farben vermitteln uns zusammengefasst als Fassade leere Vorstellungen, leer von dem Unwissen um tatsächliches Geschehen:
Dieses Gefühl beim Anschauen von Außenräumen ist auch ein Gefühl des Fremden. Das fremde, vermutete im Inneren macht einen selbst zum Fremden im Außen.

