„Anpassung“ ist ein Betonguss eines Fensterfragments, auf dem eine „Vogelabwehr“ angebracht ist, dünne Stäbe,
die verhindern sollen, dass, zumeist Tauben oder andere Vögel des städtischen Raumes, sich hier niederlassen können.
Auf einem der Drähte ist eine transparente Tauben-Nachbildung aufgespießt.

Die Gegenwart der Vogelabwehr scheint erst einmal eine gewöhnliche Bemerkung zu sein, vielleicht so gewöhnlich wie die Anwesenheit von Tauben in der Stadt.
Die fast minimalistische Anordnung der Architekturfragmente, Fenster und Draht mit der sichtbaren Durchbohrung des transparenten Taubenkörpers ist aber eine weitere Beobachtung, die mit der gängigen Frage nach der Funktion, Aussage oder Motivation zu einem Kunstwerk weitere Überlegung anstoßen könnte.

Wie geht die Gesellschaft mit der Integration von Lebewesen um, wie zeigen sich die Beziehungen in der städtischen Umgebung. Die Tauben scheinen nicht willkommen zu sein, aber sie sind dennoch da. Etwas Ironisches liegt in diesem Objekt zur Verteidigung der gesellschaftlichen Strukturen, etwas Unvollendetes. Etwas Widersprüchliches in der versuchten Vertreibung eines Teils unserer Umgebung, der mit uns gemeinsam gewachsen ist und von dem keiner der Umgebung fremder wäre als sie uns es ist. Und konkret – von einem Lebewesen, das als Symbol in verschiedenen Kulturen mit Bedeutung von Heiligkeit oder Frieden versehen ist.